Minox GT-E
Eine kleine, feine aber sehr empfindliche Kamera
Die Minox spielte in alten Spionagefilmen oft eine extra Rolle, weil sie so klein war und ein aussergewöhnlich lichtstarkes Objektiv hatte. Die GT-E aus den 90er Jahren war mit allem ausgestattet, was man sich als Foto-Amateur mit Ambitionen wünschen konnte: Selbstauslöser, Blende, Belichtungszeit und Entfernung separat einstellbar. Die Belichtungsmessung war direkt mit dem Objektiv gekoppelt, so dass man durch den Sucher blickend alles schön nachjustieren konnte. Das Schickste an der Kamera war aber das einklappbare Objektiv. Die Technik hatte nur den Nachteil, dass sie sehr störanfällig war. Zur Minox GT-E gab es noch das passende kleine Elektronen-Blitzgerät, mit dem man sehr gute Resultate erzielen konnte. Man musste sich natürlich an den auf der Rückseite aufgedruckten Lichtwerten orientieren, um die Lichtmenge der gewünschten Entfernung anzupassen. Mit etwa 500 DM und 200 DM für den Blitz war die Minox allerdings nicht gerade billig - aber ich war zu arm um mir billige Sachen leisten zu können, war meine Devise.
Die kleine Minox für schwierige Lichtverhältnisse
Weil sie so klein war und in die Hosentasche passte, konnte ich das Wunderwerk der Technik fast imer dabei haben, zum Beipiel als Christo und Jeanne Claude den Reichstag verhüllten oder Henry "Sunflower" Vestine von Canned Heat in 1995 Potsdam eines seiner letzten Konzerte gegeben hat. Die Minox eignete sich auch sehr gut für starke Nachtaufnahmen, wie zum Beispiel die "doppelte" ehemalige Kongresshalle in Berlin (jetzt Haus der Kulturen der Welt) oder für Aufnahmen unter schwierigen Lichtverhältnissen wie das Gegenlicht im Nebel auf Gomera. Das scharf zeichnende Objektiv war für eine Kleinbildkamera in den 90ern schon sehr bemerkenswert. Trotz ihren Anfälligkeit war sie eine wirklich gute Kamera, die Lust aufs Fotografieren machte.